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Low Carb Ernährung

Einer der einflussreichsten Trends der vergangenen Jahre ist die Low Carb Ernährung. Der Begriff des Low Carb stammt aus dem Englischen und ist von Low Carbohydrates abgeleitet. Wie der Name „niedrige Kohlenhydrate“ bereits vermittelt, wird bei dieser Ernährungsform weitestgehend auf Kohlenhydrate verzichtet. Diese werden mit einem stark erhöhten Fettkonsum und einer leichten Hinzunahme von Proteinen ersetzt. Wie genau und warum das funktionieren soll, erklärt dieser Blogartikel.

Philosophie

Die meisten Vertreter der Low Carb Ernährung vertreten die Meinung, dass der heutige Mensch physiologisch noch nicht an die Lebensumstände einer westlichen Zivilisation angepasst ist. Sie gehen davon aus, dass der Mensch genetisch noch an den Umständen aus seiner Jäger- und Sammlerzeit festhängt. Erst vor ca. 10.000 Jahren begann der Ackerbau und erst seit ein paar hundert Jahren besteht der überwiegende Anteil der Nahrung aus verschiedenen Getreidearten bzw. industriell hergestellten Getreideprodukten. Die Philosophie der Low Carbler propagiert daher Ernährung nur dann als gesund, wenn sie an den Gegebenheiten des Steinzeitmenschen ausgerichtet wurde. Kohlenhydrate, besonders in der Form von Nudeln, Reis und Kartoffeln sowie insbesondere natürlich auch des industriell hergestellten Zuckers, werden als mehr oder weniger gesundheitsschädigend eingestuft.

Vorgehen

Wie eingangs beschrieben, werden bei der Low Carb Ernährung die Kohlenhydrate reduziert bzw. Lebensmittel mit einem höheren Kohlenhydratanteil direkt vom Speiseplan gestrichen. Dazu gehören vor allem Reis, Kartoffeln, Nudeln und Zucker. Auch Zuckerersatzprodukte wie Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup oder Süßungsmittel sind verboten. Als Ausnahme zählt hier Stevia, ein Süßungsmittel aus einer südamerikanischen Pflanze hergestellt, die auch Süßkraut oder Honigkraut genannt wird.

Im Gegensatz dazu sollten Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Milchprodukte, Pilze, Gemüse und Früchte mit jeweils niedrigem Kohlenhydratanteil auf dem Speiseplan stehen. Zu Gemüsen mit niedrigem Zuckergehalt zählen insbesondere Blattgemüse, Artischocken, Auberginen, Avocado, Blumenkohl, Brokkoli, Bohnen, Lauch, Paprika, Radieschen, Sauerkraut, Sellerie, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln. Zu Früchten mit relativ niedrigem Zuckergehalt zählen vor allem Aprikosen, Grapefruit, Kiwi, Orange, Maracuja, Pfirsich, Pflaume, Quitte, Sauerkirsche, Stachelbeere und Wassermelone. Hiervon sollte eine Menge von 100 g täglich jedoch nicht überschritten werden.

Formen

Die Low Carb Ernährung ist der Dachbegriff für verschiedene Ernährungsformen, die alle mit der Reduzierung von Kohlenhydraten in der Ernährung einhergehen. Dazu gehören unter anderen:

  • Atkins Diät: Schließt anfangs Kohlenhydrate aus und ist fett- und eiweißreich.
  • Ketogene Ernährung: Die Kohlenhydratzufuhr wird so stark reduziert, dass der Körper auf das Verbrennen von Fetteinlagerungen im Körper zurückgreift.
  • Paleo Ernährung: Orientiert sich an den Nahrungsgewohnheiten der Steinzeitmenschen. Es wird versucht, sich nach den vor 10.000 Jahren existierenden Lebens- und Nahrungsumständen zu ernähren.
  • MCT Diät
  • Glyx Diät: berücksichtigt nicht nur die Kohlenhydratmenge, sondern auch den schnellen oder langsamen Anstieg des Blutzuckerspiegels.
  • No Carb: Bei dieser extremen Form muss komplett auf Kohlenhydrate verzichtet werden.
  • Weitere Formen

Gesundheitliche Vorteile

Der Verzicht auf Einfachzucker wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, wodurch auch der Insulinspiegel ausgeglichener ist und Diabetes vorgebeugt wird. Menschen, die bereits unter Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen leiden, können ein Fortschreiten der Erkrankung mit einer kohlenhydratreduzierten Kost aufhalten. Die Low Carb Ernährung unterstützt das Abnehmen, da der Körper bei unzureichender Kohlenhydratzufuhr auf die ungeliebten Fetteinlagerungen zurückgreift.

Gesundheitliche Nachteile

Durch den stark erhöhten Anteil an Fleisch in der Ernährung steigt das Risiko für Gicht, Darmkrebs oder Nierenleiden. Auch kann die Leistungsfähigkeit des Körpers oder des Geistes abnehmen. Da Kohlenhydrate für die Herstellung des Glückshormons Serotonin benötigt werden, kann es zu Stimmungsschwankungen und Launenhaftigkeit kommen. Manche Menschen leiden während der Low Carb Ernährung unter Mundgeruch und Müdigkeit.

Abgesehen von den gesundheitlichen Nachteilen ist es für Menschen, die Pasta oder Kartoffeln lieben, eine Tortur dauerhaft darauf verzichten zu müssen.

Fazit

Wie jede andere Ernährungsform auch hat die Low Carb Ernährung ihre Vor- und Nachteile. Entscheidend für den Erfolg einer Ernährungsumstellung, ihren gesundheitlichen Auswirkungen und der schlankmachenden Wirkung ist letztlich das eigene Befinden und Wohlergehen. Da es verschiedene Ernährungstypen gibt, kann die Low Carb Ernährung durchaus für bestimmte Menschen geeignet sein. Inwieweit jedoch ein kompletter Verzicht von Kohlenhydraten, und zwar dauerhaft, für den Menschen gesund ist, bleibt fraglich. Eventuell ist es sinnvoll, auf Mischformen zurückzugreifen und bspw. nur am Abend kohlenhydratfrei zu essen. Unser Körper, seine Reaktionen und sein Zustand verraten schnell, welche Nahrung wirklich heilsam ist und welche nicht. Anregungen und Inspirationen dazu findest du auf unserer Fachbuch-Domain www.buch-ernhrungsratgeber.de. Weitere Blog-Artikel zum Thema Ernährung werden hier in diesem Bereich regelmäßig hochgeladen.