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Fasten – Jungbrunnen oder Tortour?

Fasten – Jungbrunnen oder Tortour?

Das Fasten ist schon längere Zeit in aller Munde. Immer mehr Ärzte absolvieren Weiterbildungen, um dann auch Fastenärzte genannt zu werden und Patienten beim Fasten unterstützen zu können. Im Internet finden sich eine Vielzahl von Fastenkliniken und Fastenkuren mit unterschiedlicher Vorgehensweise und Philosophie. Manche Menschen schwören auf das Fasten, die daraus neu gewonnene Kraft und Klarheit und bauen es zweimal jährlich als festen Bestandteil in ihr Leben ein. Andere fanden die Fastenerfahrung furchtbar, fühlten sich in der Zeit schlechter als je zuvor und haben daraus keine Vorteile für sich ziehen können. Ein weiterer Teil ist unschlüssig und fragt sich: „Soll ich oder soll ich nicht?“. Dieser Blogartikel kann dir die Entscheidung über das Fasten nicht abnehmen, aber die Basics erklären und vielleicht auch einige Hinweise liefern, warum es bei dem einen oder anderen nicht so gut klappt.

Bedeutung des Fastens

Vom Fasten wird immer dann gesprochen, wenn über einen abgegrenzten Zeitraum teilweise oder ganz auf die komplette Nahrungsaufnahme oder auch Genussmittel wie Alkohol, Zucker oder tierische Produkte verzichtet wird. Dies kann aus religiösen oder heilmedizinischen Gründen der Fall sein. Beim Fasten aus gesundheitlichen Gründen sprechen wir vom Heilfasten.

Hintergrund des Heilfastens

Der Zweck des Fastens liegt in der ganzheitlichen Entlastung des Körpers. Indem die Nahrungsaufnahme eingestellt wird, verschafft man dem ganzen menschlichen System Zeit, um sich zu regenerieren und runterzufahren. Die Organe können sich erholen. Da Fastende jedoch weiterhin Wasser trinken, werden während des Fastens Giftstoffe aus dem Körper gespült. Der Organismus wird komplett geklärt und gereinigt. Es ist eine Art Frühjahrsputz von innen. Alte Schlacken und Einlagerungen werden abtransportiert. Zellen regenerieren und teilen sich ungestört, da sie eben gerade Urlaub haben und das Blut wird frisch und unbelastet erneuert. Viele Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten sind vom Fasten überzeugt und empfehlen ihren Patienten, mindestens einmal pro Jahr zu fasten.

Vorgehen beim Fasten

Es gibt unfassbar viele Varianten des Fastens. An dieser Stelle wird die 7-Tageskur vorgestellt, da sie relativ einfach durchzuführen ist und diese bei dem vorgegebenen Zeitlimit auch ohne ärztliche Begleitung durchgeführt werden darf. Vorausgesetzt, es gibt keine Vorerkrankungen.

Ablauf

  • Vorbereitung
  • 2 Entlastungstage
  • 5 Fastentage
  • Fastenbrechen

Vorbereitung

Die innere Vorbereitung ist das Wichtigste an der ganzen Fastenkur, damit diese gelingen kann. Es empfiehlt sich, entsprechende Fastenbücher zu lesen, YouTube-Videos zum Thema zu schauen und sich mit anderen darüber auszutauschen. Am besten wäre es, wenn auch ein paar Freunde mitmachen würden, um einander motivieren zu können.

In der Vorbereitungszeit stellen sich Körper, Geist und Seele innerlich auf den Nahrungsentzug ein und verstehen ihn als Unterstützung und Heilmaßnahme. Mit einem positiven Mindset steht dem Fastenerfolg nichts mehr im Wege. Während dieser Vorbereitungszeit sollten bereits die Lebensmittel für „danach“ angeschafft werden. So stehst du nach der Fastenzeit nicht orientierungslos vor den Regalen. Dafür macht es Sinn, sich über deine Wunschernährung ausführlich Gedanken zu machen. Ein Fasten ist wie ein Reset. Danach gelingt eine Nahrungsumstellung einfacher und auch eher.

2 Entlastungstage

Während der Entlastungstage wird auf tierische Lebensmittel komplett verzichtet. Gedünstetes Gemüse mit nativen Ölen eignet sich hervorragend, um den Körper auf das anstehende Fasten vorzubereiten. Alles so natürlich wie möglich: ohne Geschmacksverstärker, E-Stoffe oder andere Zusatzstoffe. Nur reine, originäre Naturprodukte.

5 Fastentage

Ab jetzt wird es ernst. Der Körper muss oder darf 5 Tage komplett auf Nahrung verzichten. Die ersten beiden Tage sind die schwierigsten. Danach hat sich dein Körper auf zero essen eingestellt und dein Hungergefühl bleibt aus.

Am besten kombinierst du die Fastenzeit mit deinem Urlaub und gönnst dir jeden Tag Streicheleinheiten für die Seele. Das können lange Spaziergänge sein, ein Besuch im Massagestudio, eine Malsession oder diverse Meditationen. Der Körper fährt seine Tätigkeiten runter und du bist in dieser Zeit besonders empfindsam und sensibel. Die auftauchenden Gefühle und Gedanken sollten wahr- und ernstgenommen werden. Vielleicht führst du ein Tagebuch darüber.

Fastenbrechen

Wenn du nach den Fastentagen wieder mit Nahrung beginnst, solltest du sehr vorsichtig sein und langsam starten. Leichte, natürliche Nahrung in kleinen Mengen, mehrmals über den Tag verteilt, tut deinem Organismus gut. Wenn du im Vorfeld alles Notwendige eingekauft hast, kommst du auch nicht in Versuchung, mit einer unnötigen Fressorgie zu starten. Schone dich und baue die Ernährung langsam aus. Und zwar so, wie du es dir zu Beginn des Fastens vorgenommen hast.

Hindernisse beim Fasten

Wie eingangs erwähnt gibt es auch Menschen, die keine guten Erfahrungen mit dem Fasten gemacht haben. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Einer der Hauptgründe liegt darin, dass Betroffene zu wenig trinken. Wie bereits angesprochen, entgiftet der Körper während des Fastens. Wenn ihm jedoch zu wenig Wasser zur Verfügung gestellt wird, hat er keine Möglichkeit, die gelösten Giftstoffe abzutransportieren und auszuschwemmen. Dies führt oft zu Kopf- und Gelenkschmerzen.

Personen, die auch im Alltag zu Kopfschmerzen neigen, haben ein höheres Risiko, auch in der Fastenzeit damit Probleme zu bekommen.

Ein weiterer Störfaktor sind Kreislaufprobleme. Natürlich: Der Körper befindet sich in einer Ausnahmesituation. Jeder Fastende sollte langsam machen und sich schonen. Auch bei Kreislaufproblemen hilft viel Wasser. Wenn die Kreislaufprobleme trotzdem nicht nachlassen oder schlimmer werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Fazit

Wie immer gibt es kein Universalrezept. Was für den einen gut ist, kann sich für den anderen schlecht anfühlen. Wenn du dich fürs Fasten interessierst, aber unschlüssig bist, suche im Internet nach einem Arzt, der aufs Fasten spezialisiert ist und lasse dich von ihm begleiten. Evtl. lässt du dort auch vorher und nachher eine Blutabnahme durchführen und kannst direkt ablesen, wie sich dein Gesundheitszustand verbessert hat. Empfehlenswert sind auch Fachtexte, Podcasts und Videos zum Thema. Wenn du unter unserer Fachbuch-Auswahl schaust, findest du auch hier Experten, die sich mit dem Fasten auf unterschiedliche Weise auseinandersetzen.

Weitere Artikel rund um die Ernährung findest du regelmäßig hier auf unseren Blog-Seiten.